Viele erste Male

Gut ein Monat bin ich nun schon in Lilongwe, und es war eine Zeit der ersten Male. Meine erstes „Mwazuka bwanji?“, mein erstes Nsima und mein erster Chitenge. Aber alles der Reihe nach…

Am Flughafen wurden Marion, Magda und ich sehr nett von unseren Vorgänger-Volontärinnen empfangen und am Weg zum Projekt hatten wir vom Jeep aus einen tollen ersten Eindruck von der Stadt. Nach einer ersten Inspektion unseres neuen Heimes, zeigten uns unsere beiden Vorgängerinnen das Projekt.

Das Projekt besteht aus einer Berufsschule, die viele Zweige wie Buchhaltung, Informatik, Automechanik und Hotelmanagement zu bieten hat. Insgesamt gibt es circa 900 Schüler und Schülerinnen. Außerdem gibt es eine Mädchenunterkunft („Girls Hostel“), für Schülerinnen die sonst einen zu weiten Schulweg hätten. Momentan sind dort circa 80 Mädchen untergebracht. Ebenfalls gehört ein Jugendzentrum zum Projekt, das die Möglichkeit bietet Basketball, Fußball, Netball (ähnlich wie Basketball, besonders bei Mädchen beliebt), Volleyball und Gesellschaftsspiele zu spielen. Der vierte Teil ist eine Kirche, in der mittwochs, freitags und sonntags Messen stattfinden, an denen wir Volontärinnen auch teilnehmen.

Ich habe viele, viele neue Gesichter gesehen und versucht mir möglichst viele davon zu merken. Wir wurden sehr herzlich willkommen geheißen. Das war auch mein erstes richtiges Zusammentreffen mit der zweiten Landessprache Chichewa. Am Anfang habe ich so gut wie gar nichts verstanden, aber mittlerweile bekomme ich ein Gespür für die Sprache. Mithilfe der netten Übersetzungen auf Englisch, der ersten Landessprache, lerne ich jeden Tag dazu.

Die nächsten Tage sind wie im Flug vergangen und ich habe mich von Tag zu Tag besser zurecht gefunden. Das Essen schmeckt mir auch immer besser – vor allem Nsima (ein fester Brei aus Maismehl und Wasser, den man mit der Hand zu kleinen Bällen formt) fehlt mir schon fast, wenn ich es nicht ein Mal am Tag esse.

Ebenfalls eines meiner Lieblingsspeisen hier ist unsere selbstgemachte Papayamarmelade. Die Papayas dafür haben wir unserem garteneigenen Papayabaum abgerungen. Gutes Essen setzt gelungenes Einkaufen voraus. Langsam sind wir in beidem schon richtig geübt (wir sind alle drei noch sehr frische Hausfrauen). Es gibt in unserer Umgebung zwei Märkte, die beide ihre Vorteile haben: der eine nah, der andere reich an Auswahl. Auf letzterem habe ich unter anderem meinen ersten Chitenge erstanden. Das ist ein bedruckter Stoff, der als Rock um die Hüfte gewickelt wird. Insgesamt sind Röcke bei Frauen oft und gern gesehen. Da es am Tag schon sehr warm wird, freut man sich richtig, wenn man einen Rock anziehen darf. Sie müssen aber über die Knie reichen, ebenso wie Hosen, die man eher beim Arbeiten oder beim Sport anzieht.

Man hat aber auch die Möglichkeit mit dem Minibus in eines der beiden Stadtzentren zu fahren. Dort gibt es dann alles was das neue Hausfrauenherz begehrt: Supermärkte, Kleidungsgeschäfte und Restaurants.

Zurzeit wird unsere Unterstützung vor allem im Jugendzentrum benötigt. Hier helfen wir sehr oft und sehr gerne im „Kids Corner“ mit. Diesen besuchen die jüngeren Kinder, die noch keine Sportart betreiben. Gerne beschäftigen wir uns mit ihnen und da die meisten Kinder gar nicht bis gebrochen Englisch reden, lernen wir so im wahrsten Sinne des Wortes spielerisch neue Chichewa-Vokabeln dazu. Oft spielen wir Seilhüpfen oder mit einem Schwungtuch mit ihnen, aber häufig auch einfach Gesellschaftsspiele wie Domino, Puzzle und UNO. Wir haben auch schon mit den Kindern Bänder geknüpft. Es gab einen großen Andrang und es scheint ihnen gefallen zu haben.





Ich fühle mich wohl und ich freue mich auf weitere tolle Erlebnisse, Bekanntschaften und Erfahrungen.        

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