Ein Projekt aus vier Teilen

Das Don Bosco-Projekt in Lilongwe existiert seit 1995 und besteht aus vier Teilen ...

DIE PFARRE

Die Don Bosco Woyera - Kirche wurde erst vor kurzem errichtet und bietet genügend Raum für die gut besuchten Messen. Vor ihrem Bau wurden die Messen in der Merkzweckhalle des Jugendzentrums zelebriert. Die Kirche ist dem Heiligen Don Bosco gewidmet. „Woyera“ ist Chichewa und bedeutet heilig. Jede Woche finden in ihr unter anderen eine englische, eine Schul-, eine Jugend- und eine auf Chichewa gehaltene Messe statt. Father Oswald ist der Pfarrer der Kirche. Er wird aber oft von anderen Mitgliedern der Community unterstützt. Einige Jugendgruppen treffen sich im Rahmen der Pfarre und es wird auch Katechismus-Unterricht angeboten. Zur Pfarre gehören auch einige Außenstellen.

DIE SCHULE

Das Don Bosco youth technical institute ist eine Berufsschule, die sieben Ausbildungszweige zu bieten hat. Diese heißen wie folgt:

  • Accounting (Buchhaltung)
  • Hospitality Management (Hotelfachmann/frau)
  • Fashion, Arts and Beauty (Schneiderei, Friseur, und Kosmetik)
  • Electrical Engineering (Elektriker/in)
  • Motor Vehicle Mechanics (KFZ-Mechanik)
  • Information Technology (Informatik)
  • Bricklaying, Joinery and Carpentry (Maurerei, Zimmerei und Tischlerei)

Insgesamt besuchen circa 900 Schüler und Schülerinnen die Berufsschule. Sie ist allerdings nicht für jedermann leistbar und so werden einige Schüler und Schülerinnen gesponsert. Wer dafür ausgewählt wird, wird von einer im Projekt angestellten Sozialarbeiterin entschieden. Die Gelder dafür kommen aus Korea, Polen und Österreich.
Jeden Morgen um 7:40 Uhr versammeln sich die Schüler und Schülerinnen zur morning assembly, um gemeinsam zu beten und Verkündigungen anzuhören. An den meisten Tagen findet Nachmittagsunterricht statt. Nur mittwochs und freitags nicht. Freitags nicht, weil das Wochenende vor der Tür steht und mittwochs nicht, weil dieser Nachmittag vorgesehen ist, um die Gemeinschaft und den Zusammenhalt der Schülerschaft zu stärken. Um 14:30 Uhr kommen die Schüler und Schülerinnen in Clubs zusammen. Es gibt ein großes Angebot an Clubs. Unter anderem sind darunter ein Chor, ein Kultur-Club, ein Umwelt-Club, ein Erste-Hilfe-Club, und ein Theater-Club. Um 15:30 ist sporteln angesagt: ob Fußball, Netball, Basketball, Tennis, oder Seilspringen – für jeden ist etwas dabei. Dafür stehen der Schule die Geräte und Materialen des Jugendzentrums zur Verfügung, weshalb das Jugendzentrum mittwochs geschlossen bleibt. Ebenfalls findet jeden Mittwoch eine Schulmesse statt, in der die Mitglieder des Chor-Clubs ihre Singkünste zum Besten geben.

DAS GIRLS UND DAS BOYS HOSTEL
Ebenfalls Teil des Projekts sind ein Girls Hostel und ein Boys Hostel. In der Unterkunft für Mädchen wohnen rund 70 Mädchen, in der Unterkunft für Burschen hingegen nur 11 Burschen. Grund dafür ist, dass die Salesianer des Projekts besonders Mädchen in ihrer Ausbildung unterstützen wollen. Daher nehmen sie sich mehr um Mädchen an, die einen zu weiten Schulweg hätten. Erst kürzlich wurden neue Räume für das Girls Hostel errichtet und somit können in Zukunft bis zu 100 Mädchen aufgenommen werden.

DAS JUGENZENTRUM

Die Türen des Jugendzentrums sind abgesehen von Mittwoch täglich geöffnet. Und zwar Wochentags von 14:30 Uhr bis 17:00 Uhr und am Wochenende von 14:30 Uhr bis 17:30 Uhr.
Innerhalb dieser Zeiten ist den registrierten Mitgliedern möglich sich die Materialen und Geräte für ihre Clubs im Büro des Jugendzentrums auszuleihen. Im Jugendzentrum gibt es circa 15 Clubs. Unter anderem kann man sich im Fußball, Basketball, Netball (ein hier besonders bei Mädchen sehr beliebter, Basketball ähnelnder Ballsport), Tischtennis, Tennis, Gewichtheben und Taekwondo üben. Es gibt aber auch eine Theatergruppe sowie eine Musikgruppe.
Für Kinder unter 12 Jahren wird der Kids Corner angeboten, in dem sie sich Gesellschaftsspiele ausborgen können. Wir Volontärinnen sind bis auf Mittwoch und Montag (unserem freien Tag) täglich im Kids Corner beschäftigt. An manchen Tagen spielen wir draußen Fußball, Volleyball, Seilspringen oder Ähnliches mit den Kindern. Vor allem ist das an den Wochenenden der Fall, weil dann meist sehr viele Kinder den Kids Corner besuchen. Ebenfalls geben Veranstaltungen wie Hochzeiten die in der Mehrzweckhalle des Jugendzentrums stattfinden Grund, sich mit den Kindern draußen aufzuhalten.

Evening talk
Evening talk

Dienstags und donnerstags muss geputzt werden bevor gesportelt und gespielt werden darf. An diesen beiden Tagen bleiben die Mitglieder nach Schluss der Öffnungszeiten länger, um dem evening talk zu lauschen. Dienstags redet entweder Father Mark, Brother Flavius oder einer der Aspiranten. Am Donnerstag ist jeweils ein Club an der Reihe der Gemeinschaft etwas mitzuteilen. Abschließend wird ein Wettbewerb veranstaltet, um den besten Tänzer zu küren. Meist treten Kinder gegeneinander an. Abgestimmt wird im Aufzeige- und Schreiverfahren und der Preis ist meist ein T-Shirt.
Gebäudetechnisch besteht das Jugendzentrum aus einem Büro, einem Raum für die Tänzer und einen Raum für die Gewichtheber. Ebenfalls gibt es eine Halle für den Shoto-Kan-Club (eine Kampfsportart wie Taekwondo) und eine für den Taekwondo-Club. Ein kleiner Seitenraum dieser Halle, der Mehrzweckhalle ist die sogenannte Down Chapel, die als Raum für den Kids Corner dient. 

DIE TSABANGO PRIMARY SCHOOL

Die Tsabango Primary School ist steht direkt vor den Mauern des Projekts und vor unserer Haustür. Sie erfuhr und erfährt finanzielle Unterstützung vom Projekt. Denn sie steht zwar außerhalb der Mauer, aber dennoch auf dem Grund des Projekts. Außerdem wurden und werden neue Schulgebäude errichtet. Sie ist zwar im Grunde eine öffentliche Schule, aber aufgrund der Unterstützung ist sie zum Teil auch eine katholische. Sie ist mit circa 10 000 Schüler_innen eine große Schule ihrer Art. Sie umfasst alle 8 Schulstufen („Standards“). Die Kinder werden in Fächern wie English, Mathematics, Sience and Technology, Bible Knowlegde, Life Skills und Expressive Arts unterrichtet. Für die unteren Schulstufen passiert dies im Freien. Manche dieser Klassen finden unter einem Plastikdach, andere unter einem Baum Platz. Die Tsabango Primary School besitzt also bei weitem nicht ausreichend Klassenräume, Tische und Bänke. Man kann nicht sagen, dass diese Klassengrößen und Unterrichtsverhältnisse die Norm in Malawi bzw. in Lilongwe sind, da viele Ortsansässige aufgrund der vielen Kindern und der allgemeinen Situation leicht unzufrieden sind. Die Baupläne des Rektors des Don Bosco Lilongwe Projekts zielen stark darauf ab der Schule zu helfen. Auf etwas entfernt gelegenen, großen Grundstück liegen bereits Ziegel bereit, um neue Schulgebäude ins Leben zu rufen und mit Leben zu füllen.
Abschließend will betonen, dass ich keine Statistiken über Schulen aufgestellt habe, sondern nur meine subjektiven Erfahrungen und Erlebnisse schildere.

DIE COMMUNITY
Die Community besteht aus vier Fathers und einem Brother. Father Kim ist der Rektor des ganzen Projektes. Father Oswald nimmt sich der Pfarre an und Father Michael ist als Direktor des Don Bosco Youth Technical Institute tätig. Father Mark ist einer der zwei ersten malawischen Salesianer und ist für das Jugendzentrum zuständig, wobei ihm Brother Flavius hilft. Von Jänner bis Oktober sind auch Aspiranten Teil der Community. Diese angehenden Priester helfen im Projekt mit und so haben wir bis Oktober im Kids Corner mit zwei Aspiranten zusammengearbeitet. Am 1. Oktober haben sie als Pränovizen in Sambia den nächsten Abschnitt ihrer Ausbildung begonnen