Strand, Wasser und Wasserfarben

Es ist schon fast ein ganzes Monat seit meinem letzten Eintrag vergangen und so möchte ich von meinen neuen Erlebnissen in Salima, im Kids Corner und in der Chichewa-Messe erzählen...

Das Highlight der letzten Wochen war wohl der Besuch in Salima, bzw. der Senga-Bay. Die Stadt Salima liegt in der Nähe des Malawisees und von dort aus sind es nur mehr ein paar Fahrtminuten zur Senga-Bay. Zeitig am Morgen sind wir mit dem recht eng besetzten Bus aufgebrochen und nach fast 4 Stunden Fahrt angekommen. Durch die schöne Landschaft, die an mir vorbeizog und vor allem auch durch die gute Stimmung im Bus ist die Zeit wie im Flug vergangen.In der Senga-Bay angekommen konnte ich die Idylle des Malawisees kaum fassen: Sandstrand, Wellen und hellblaues Wasser soweit das Auge reicht. Kurz kam mir der Gedanke, dass ich hier fehl am Platz wäre, denn ich mache ja ein Volontariat und keinen Urlaub. Aber ich habe ihn schnell verworfen, denn immerhin waren wir auf einem Schulausflug mitgefahren. Einige der Schüler und Schülerinnen können nicht schwimmen und so haben wir Schwimmunterricht gegeben. Das hat sich aufgrund der Wellen zwar schwierig gestaltet, aber dennoch viel Spaß gemacht. Ein großer Vorteil war dabei, dass das Wasser bis weit in den See hinein ziemlich seicht war. Anfangs war es für mich ungewohnt mit Gewand schwimmen zu gehen. Zu Mittag wurden wir von unseren Freundinnen aus dem Girls Hostel zu Reis, Gemüse und Rindfleisch eingeladen, worüber wir uns sehr gefreut haben. Auf der Heimfahrt haben wir, wie auf der Hinfahrt auch, immer wieder kleine Zwischenstopps eingelegt. In diesen haben Verkäufer ihre Produkte empor gehoben und uns Busreisenden angepriesen. Unter anderem waren Mangos, Bananen, Sonnenhüte und Maiskolben darunter. So kam es, dass ich an diesem Tag meinen ersten malawischen Maiskolben eingeladen wurde. Dieser kam mir sehr gelegen, weil es 6 Uhr abends war und gut geschmeckt hat er auch! Müde von unserem ereignisreichen Tag sind wir um halb zehn im Don Bosco Projekt angekommen.

Marion und ich am Malawisee
Marion und ich am Malawisee
Dynamisches Gruppenfoto
Dynamisches Gruppenfoto

Da wir am darauffolgenden Tag zu schlapp waren, um 6 Uhr morgens die englische Messe zu besuchen, haben wir uns für die Messe auf Chichewa um 8 Uhr entschieden. In der englischen Messe sind für meine (unterwaltersdorferisch geprägten) Begriffe schon viele Mitfeierende, aber diese Messe übertrifft die englische Messe um Einiges. Ich habe zwar kaum etwas verstanden, aber dennoch war es schön, die Lieder zu hören, nachzudenken und zur Ruhe zu kommen. An diesem Sonntag wurde ein Mitarbeiter der Pfarre verabschiedet. Eine ganze Schlange von Menschen hat ihm Geschenke dargebracht. Angeführt von tanzenden Mädchen und begleitet von Musik sind sie auf ihn in kleinen rhythmischen Schritten zugegangen. Aufgrund solcher Feierlichkeiten und der vielen, oft langen Lieder dauern die Messen auf Chichewa etwas länger als die englischen Messen. Wenn man sonntagvormittags nichts vorhat, sind sie nur zu empfehlen, weil sie meiner Meinung nach ein kulturell wertvolles, bereicherndes und einfach schönes Erlebnis sind.

Die Arbeit im Jugendzentrum wird mehr und mehr zur Routine – nicht, dass das schlecht wäre! Ganz ich Gegenteil, ich habe eher das Gefühl, dass die Kinder mir mehr vertrauen, und öfter auf mich zukommen. Natürlich kann das auch an meinen immer besser werden Chichewa-Kenntnissen liegen. Dennoch habe ich das Gefühl, dass ich jetzt nicht nur hier, in Malawi, bei den Kindern angekommen, sondern auch von ihnen aufgenommen worden bin. Das Highlight der letzten Wochen, was den Kids Corner betrifft, war das Malen mit Wasserfarben. Die Kinder waren begeistert bei der Sache und haben ihrer Kreativität freien Lauf gelassen.

Mit Wasserfarben malen
Mit Wasserfarben malen
Das Resultat
Das Resultat

Auch sportlich sind wir aktiv. Weiterhin mit Schwungtuch und Seilspringen, aber auch mit Fußball. Letztens habe ich mit ein paar Burschen mitgespielt. Es hat riesigen Spaß gemacht, und die Kinder haben auch hier eine Begeisterung an den Tag gelegt… Mein Team war eher schlecht, denn die gegnerische Mannschaft hat mit 8:3 geführt. Als dann aber das 8:4 gefallen ist, war ein großer Jubel zu hören und es war zu spüren, dass Hoffnung in den Buben aufflammt.
Das sind die Momente, die sich als meine persönlichen Tages-Highlights herausstellen.

 

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Kommentare: 3
  • #1

    Claudia Schaufler (Donnerstag, 08 Oktober 2015 22:13)

    Jetzt hab ich ein paar Tage nicht nachgeschaut - und schon steht dein neuer, interessanter und fröhlicher Bericht da! Du schilderst alles so anschaulich, dass man fast meint, dabei gewesen zu sein! Liebe Grüße!

  • #2

    Elisabeth Schaufler (Dienstag, 13 Oktober 2015 13:42)

    Einfach toll wie du es beschreibst! So interessant! Man lebt richtig mit :) Und die Zeit vergeht wirklich wie im Flug! Komisch das es schon zwei Monate sind :D
    LG Elisabeth

  • #3

    Magdalena (Samstag, 17 Oktober 2015 14:21)

    Oh, wie schön wieder von dir und deinen Abenteuern zu lesen! Ich denke ganz oft an dich, aber erst wenn ich diese tollen Fotos von dir sehe, kann ich es irgendwie fassen, dass du wirklich in Malawi bist und all diese tollen Dinge erlebst :D
    Alles Liebe!