Lange hat man nichts mehr von mir gehört, dennoch habe ich viel erlebt, viel gesehen und auch viel gefeiert ...

Mr. Und Mrs. Don Bosco

Schon im Vorfeld herrschte Spannung und Vorfreude. Am Freitag, dem 23. Oktober brachte man schließlich die Merkzweckhalle auf Trab und nachmittags schritten auch schon die Kandidaten über die Bühne. Aus 8 Mädchen und 8 Burschen stellten sich in ihren verschiedensten Outfits der Jury. Es galt die Stile traditionell, buisness, casual und Abendkleidung zu beurteilen. Während die Jury kritisch die Kandidaten beäugte, unterstützen die Schüler_innen des Don Bosco Colleges lautstark ihre Favoriten. Es herrschte Ausnahmezustand, denn einige der Zuschauer_innen haben nicht nur geschrien, und die Arme in die Luft geworfen sondern sind auch auf die Sessel gestiegen. Aufgelockert wurde der Wettkampf mit zwischendurch vorgetragenen Liedern und Tänzen. Die Gewinner sind Repräsentanten der Schüler und sollen somit Vorbilder sein. Zum Beispiel hatten die beiden Glücklichen auch bei der Graduation Aufgaben.

Graduation

Am 6. November feierten 189 Schüler und Schülerinnen des Don Bosco Youth Technical Institute ihren Abschluss. Bereits zwei Tage vor dem großen Tag wurde mit dem gründlichen Putzen und dem Dekorieren der Räume und des Festplatzes begonnen. Alles wurde zum Glänzen gebracht: von den Stiegengeländern bis zu den Randsteinen. Mir schien es so, als wäre jedermann aufgeregt, gespannt und voller Vorfreude. Auch wir Volontärinnen waren voller gespannter Vorfreude, auch weil wir zu diesem Anlass unsere neuen, aus Chitenje-Stoff geschneiderten Kleider anziehen wollten. Zeitversetzt trudelten nach und nach die Schüler_innen, die Absolventen und die Ehrengäste ein. Alle versammelten sich auf dem Don Bosco Square um für eine allgemeine Begrüßung und das Singen der Nationalhymne. Anschließend wurde einer der Ehrengäste eingeladen sich Ausstellungen, die jeweils Schüler_innen eines Ausbildungszweiges des Colleges vorbereitet hatte, anzusehen. Danach startete die Zeremonie mit dem Einzug der Ehrengäste, der Angestellten und dem Einzug der Absolventen auf den Festplatz. Nach einem eröffnenden Gebet präsentierten sich die Fashion Arts and Beauty – Schülerinnen in ihren schönsten Outfits. Anschließend wurden Reden gehalten und schließlich wurden die Zeugnisse und Auszeichnungen unter anderem für besondere sportliche Leistungen vergeben. Zu guter Letzt schlossen wir mit einem Gebet und der Nationalhymne. Nach einem gemeinsamen Mittagessen nahm die Feierlichkeit auch schon wieder ihr Ende.
Alles in allem war es interessant die britisch/amerikanisch angehauchte aber dennoch durch und durch malawische Abschlussfeier mitzuerleben. Ich habe es den Absolventen angesehen, wie sehr sie sich freuen bald in die Arbeitswelt einzusteigen. Trotzdem musste ich an eine unserer Freundinnen denken, die schon seit unserer Ankunft arbeitslos ist. Und das obwohl sie ihre Prüfungen bereits bestanden und nur auf diese formelle Feierlichkeit gewartet hat. Sie erzählte uns, dass ein großer Wettbewerb um Arbeitsplätze herrscht und dass es auch Malawier gibt, die besser qualifiziert als sie und trotzdem arbeitslos sind.